Johanniskraut für Hunde: Indikationen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Was ist Johanniskraut?

Johanniskraut (Hypericum perforatum L., Hypericaceae) ist eine krautige Pflanze mit sehr erkennbaren gelben Blüten, die in Europa und Nordamerika verbreitet ist. Die Pflanze hat ihren Namen von den zahlreichen durchscheinenden Punkten, die ihre Blätter säumen und die, wenn man sie gegen die Transparenz betrachtet, wie Löcher erscheinen.

Die Blüte des Johanniskrauts findet Ende Juni rund um den Heiligen Johannes statt. Aus diesem Grund ist es in angelsächsischen Ländern auch als Johanniskraut („Johanniskraut“) bekannt.

Diese Pflanze ist seit Jahrtausenden für ihre heilenden und schmerzstillenden Eigenschaften bekannt, heute ist sie jedoch vor allem für ihre natürlichen antidepressiven Eigenschaften bekannt.Im Mittel alter, als diese Tugend entdeckt wurde, nannte man sie „Teufelsjäger“, weil man sagte, dass sie „den Teufel aus dem Körper verjagte“.

Die antidepressive Wirkung von Johanniskraut beruht hauptsächlich auf Hyperforin, einem Wirkstoff, der zu 2 bis 4 % in seinen Blüten und Blättern vorkommt. Es wurde vermutet, dass dieser Wirkstoff die unspezifische Wiederaufnahme von Neurotransmittern wie Serotonin und Dopamin hemmt. Es ist wahrscheinlich, dass auch mehrere andere Bestandteile der Pflanze synergistisch wirken.

Johanniskraut, eine Pflanze mit vielfältigen Indikationen für Hunde

Rotes Johanniskrautöl

Das sogenannte Johanniskraut-Rotöl ist nichts anderes als ein öliges Mazerat aus Johanniskraut. Es wird durch Einweichen der blühenden Spitzen von Johanniskraut in Pflanzenöl hergestellt. Traditionell wird es durch dreiwöchiges Einweichen der Blüten in Öl in einem transparenten Glasgefäß unter Sonnenlicht gewonnen.Es lässt sich aber auch schneller zubereiten, indem man 100 g frische Blumen in 100 g Olivenöl zwei Stunden lang im Wasserbad mazeriert und dann drei Tage lang k alt lässt. Wenn keine frischen Blumen vorhanden sind, kann es auch fertig in Apotheken oder Parapharmazien gekauft werden.

Bei Hunden kann das ölige Mazerat des Johanniskrauts zur äußerlichen Anwendung auf der Haut, zur symptomatischen Behandlung leichter Entzündungen der Haut und zur Unterstützung der Heilung kleiner Wunden eingesetzt werden. Es ist besonders angezeigt bei leichten Verbrennungen, Rissen oder kleinen Bissen.

Es wird auch häufig als Basis für ätherische Ölmischungen mit heilenden, beruhigenden und entzündungshemmenden Eigenschaften verwendet, da es deren Wirkung verstärkt.

Warnung

Obwohl Johanniskraut-Rotöl zur äußerlichen Anwendung geeignet ist, kann es aufgrund des enth altenen Hypericins eine photosensibilisierende Wirkung haben.Daher kann es bei Hunden, die nach der Behandlung der Sonne ausgesetzt sind, zu Hautreaktionen führen. Bei Hunden mit weißem Fell sollte daher vorsichtshalber auf die Anwendung im Sommer verzichtet werden und das Tier während der Behandlung keiner intensiven UV-Strahlung ausgesetzt werden, die zudem vor einer Vollnarkose oder Regionalanästhesie unterbrochen werden muss. Achten Sie außerdem darauf, dass Ihr Hund die behandelte Stelle nicht ableckt.

Johanniskraut in homöopathischer Verdünnung

Hypericum Perforatum homöopathisches Granulat wird aus einem verdünnten und energetisierten Johanniskrautmazerat gewonnen. Sie können bei Hunden verwendet werden, um Schmerzen an einem Nervenende zu lindern, wie z. B. bei kleineren Schnitten/Punktionen, Neuritis, Neuralgien, Schmerzen im Zusammenhang mit einem Bandscheibenvorfall, Schmerzen infolge eines Augentraumas, einer Operation oder Kompression.

Flüssige Extrakte aus Blütenspitzen

Johanniskraut-Fluidextrakte, auch bekannt als EPS (phytostandardisierter Fluidextrakt), können bei Hunden oral angewendet werden. Sie werden von auf Pflanzenheilkunde spezialisierten Tierärzten zur Behandlung depressiver Zustände bei Hunden und bestimmter Verh altensstörungen verschrieben. Im Allgemeinen kombinieren Ärzte es mit anderen beruhigenden Pflanzen oder mit antidepressiven Eigenschaften, um die Wirkung zu modulieren.

Achtung!

Wie beim Menschen ist Johanniskraut eine Pflanze, die bei Hunden mit vielen Medikamenten interagieren kann. Es ist auch bei Welpen und schwangeren Hündinnen kontraindiziert. Generell gilt: Geben Sie Ihrem Hund niemals Johanniskraut, ohne vorher mit einem ausgebildeten Tierarzt gesprochen zu haben. Letzterer kann am besten die für den individuellen Fall Ihres Hundes am besten geeignete Behandlung verschreiben.