Was ist ein kutanes Lymphom?
Ein kutanes Lymphom ist eine tumoröse Vermehrung von Lymphozyten (Zellen des Immunsystems) im Hautgewebe. Mit anderen Worten, es handelt sich um einen bösartigen Hauttumor.
Es gibt eigentlich zwei Formen des kutanen Lymphoms: das epitheliotrope kutane Lymphom und das nicht-epitheliotrope kutane Lymphom.
Kutanes epitheliotropes Lymphom
Das kutane epitheliotrope Lymphom ist eine seltene Hauterkrankung bei Hunden, die mit einer Infiltration von Tumor-T-Lymphozyten einhergeht.
Am häufigsten tritt bei Hunden die Mycosis fungoides auf, eine Form des epitheliotropen kutanen Lymphoms, das bei sehr unterschiedlichen Krankheitsbildern zunächst die Haut und/oder die Schleimhäute des Tieres befällt und sich anschließend auf die Lymphknoten ausbreiten kann und innere Organe des Tieres.Diese Form des kutanen Lymphoms kommt vor allem bei sehr alten Hunden vor. Der Cocker Spaniel, der Coton de Tulear, der Berger des Pyrénées, der Bichon Frise und der Airedale Terrier könnten dafür prädisponiert sein, ebenso wie Hunde, die an atopischer Dermatitis leiden.
Kutanes epitheliotropes Lymphom kann auch mit Leukämie (Vorhandensein von Tumorzellen im Blut) einhergehen. Dies wird als Sézary-Syndrom bezeichnet.
Seltener kann es nur die Epidermis betreffen und man spricht dann von pagetoidem Lymphom.
Kutanes nicht-epitheliotropes Lymphom
Das epitheliotrope kutane Lymphom ist eine Infiltration von Tumorlymphozyten in die Haut und Schleimhäute. Hierbei handelt es sich um seltene bösartige Tumoren, die vor allem ältere Hunde betreffen und für die der Bernhardiner, der Boxer, der Irish Setter, der Cocker Spaniel, der Deutsche Schäferhund, der Scottish Terrier und der Golden Retriever prädisponiert sind.
Was sind die Symptome eines kutanen Lymphoms bei Hunden?
Bei Hunden können kutane Lymphome in sehr unterschiedlichen Formen auftreten. Die ersten Symptome sind im Allgemeinen nicht sehr spezifisch und können viele andere Hauterkrankungen hervorrufen.
Je nach Form kann sich ein kutanes Lymphom wie folgt manifestieren:
- Erythem, also fleckenweise auftretende Rötungen der Haut,
- Depigmentierung der Haut, insbesondere an den Übergängen zwischen Haut und Schleimhäuten, der Nase oder den Nasenpolstern,
- Schuppung (Auftreten von „Schuppen“),
- Auftreten von Knötchen auf der Haut, Geschwüren, Krusten und/oder Erosionen,
- Hautblutungen,
- lokalisierte Alopezie (Haarausfall),
- ein manchmal starker Pruritus (juckendes Gefühl der Haut).
Diese Läsionen können gleichzeitig bei demselben Tier auftreten oder im Laufe der Zeit aufeinander folgen. Manchmal kann auch eine Beeinträchtigung des Allgemeinzustandes des Hundes beobachtet werden.
Wie wird ein kutanes Lymphom bei Hunden diagnostiziert?
Bei Läsionen, die an ein kutanes Lymphom erinnern könnten, wird sich der Tierarzt zunächst auf die Durchführung einer zytologischen Untersuchung konzentrieren, indem er eine Hautläsion mit einer feinen Nadel punktiert.
Wenn die Ergebnisse der zytologischen Untersuchung zweifelhaft sind, wird der Tierarzt durch eine histopathologische Untersuchung eine sichere Diagnose erh alten. Dazu führt der Tierarzt mehrere Hautbiopsien am Tier durch.
Wenn die histopathologische Untersuchung das Vorhandensein eines Lymphoms bestätigt, führt der Tierarzt eine weitere Beurteilung durch, einschließlich einer Röntgenaufnahme des Brustkorbs, einer Ultraschalluntersuchung des Abdomens und einer Lumbalpunktion oder Biopsie.
Welche Behandlung für kutane Lymphome bei Hunden?
Die Behandlung hängt von der Form des kutanen Lymphoms bei Hunden ab.
Bei diffusen und oralen Formen kann es sich lediglich um eine Chemotherapie oder um eine Operation mit anschließender adjuvanter Chemotherapie bei knotigen und Plaque-Formen handeln.
In allen Fällen bleibt die Prognose für Hunde mit kutanem Lymphom recht schlecht, auch wenn die Behandlungen zu einer vorübergehenden Remission führen können.